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Georg (Orje) Tietzsch
DIE "FLIEGE" MIT DEM LÖWENHERZEN!
Die Geschichte des Georg (Orje) Tietzsch und der
Stadt Bernau, vor den Toren Berlin. Die Erzählung eines
Buches von Orje Tietzsch die in Kurzfassung da gelegt wird.
Georg Tietzsch wurde am 02.02.1914 in Bernau geboren und verstarb
am 23.12.1998 im Altersheim Bernau.
Viele Menschen aus Bernau und weit her kanten Georg. Georg
Tietzsch und seine Heimat Stadt Bernau gehören zusammen,
sind praktisch schon zu einem Begriff geworden.
Zweifellos wird vielen aus der Schulzeit noch Näheres
über die Stadtgeschichte in Erinnerung geblieben sein,
so über den Widerstand gegen die Quizshows (1402), über
die Belagerung durch die Hussiten (1432), über den Weithinsichtbahren
Hungerturm oder gar über das Bernauer Bier. |
"Orje"; unter diesen
Namen ist der 1,58 Meter große Fliegengewichtler seit
über zwanzig Jahren bei Boxern, Sportlern und darüber
hinaus in weitesten Publikumskreisen bekannt, weist bescheiden
alle Anspielungen, dass er Erheblich zum Ruhme seiner Vaterstadt
beigetragen habe, zurück."
Nicht Bernau ist durch mich berühmt geworden", so
betont er, "sondern alles, was ich auf sportlichem Gebiet
erreicht habe, verdanke ich der Bernauer Stadtmauer!?"
Mit gleichaltrigen Freunden spielten die Kinder an der Stadtmauer,
Orje kletterte die Mauer hoch, und sprang mutig in die Tiefe.
Aber was kam dann, seine Freunde brachten ihm in seine elterliche
Wohnung, sein rechtes Knie war stark geschwollen. Knochenspaltung,
lautete die ärztliche Diagnose. Sechzehn Wochen Krankenhausaufenthalt
und zweijährige Nachbehandlung. Von nun an, darf der
Jungen kein Sport mehr treiben. In den Ferien fuhr Orje zu
seinen Onkel nach Berlin.
Dieser, ein begeisterter Sportler, war mit
dem Spruch der Ärzte absolut nicht einverstanden. Der
kleine blonde Lockenkopf war sein Liebling - unbedingt wollte
er ihm helfen. Kurze Zeit verging, mit vierzehn Jahren trat
Orje dem damaligen Arbeiter - Turn und -Sportverein bei. Es
war nicht so das richtige für sein Knie, um die erforderlichen
Turnübungen auszuführen. Die Gymnastik war in ihm
geweckt, das war die Grundlage seiner großen Erfolge.
Außerdem lernte er ein süßes kleines Mädchen
kennen die er bei einer Bahnfahrt auf dem Weg zu seiner ambulanten
Gymnastik kennen gelernt hat.
Bis sie später endgültig den Bund fürs Leben
schlossen. Doch mit dem Boxer-Nachwuchs wollte es nicht so
recht klappen: Der Wunsch nach einem Sohn ließ ihn zum
Vater dreier Töchter werden. Klingenberg, das war der
Ort wo Orje nach kurzer Zeit immer öfter zum Schwimmen
ging, ob sein Onkel dafür gesorgt hat, läßt
sich heute nicht mehr genau ermitteln. Und siehe da, das defekte
Knie erlangte nach und nach fast wieder die alte Beweglichkeit
zurück.
Als Belohnung für sie beide - gemeinsam eine Amateurbox-
veranstaltung in den Germania-Sälen besucht wurde. Besonders
einer fiel dem kleinen Georg (Orje) an diesen Abend auf, weil
er fast seine Statur hatte. Er boxte für AEG, hieß
Scherf und wurde als Fliegengewichtler bezeichnet. Mit dem
würdest du es doch auch noch aufnehmen, Georg (Orje)
klopfte der Onkel auf den Busch, im Geiste bereits einen neuen
Plan für die sportliche Entwicklung seines Neffen entwerfend.
Nee, Onkel, da trete ich schon lieber in unseren MTV Bernau
als Handballer ein. Doch auch damit wollte es nicht so recht
klappen. Man schrieb das Jahr 1932.In Bernau wurde gerade
ein Boxclub gegründet, dessen Veranstaltungen er oft
besuchte.
Draußen in der großen Welt hatte Max Schmeling
die höchste Sprosse der sportlichen Ruhmesleiter erklommen.
Die Großmutter von Orje war da gegen das ihr Engel boxt
und verbrannte alles was mit Boxen zutun hatte. Öfter
denn je strich Georg um das Trainingsquartier des BBC herum.1933war
es dann soweit. Trainer Leopold, dem dies Herumschleichen
auf viel, sprach ihn väterlich wohlwollend an. Na, mein
Junge, suchst du jemanden? Sie können ruhig, Sie zu mir
sagen! Bin immerhin schon neunzehn, brummte Georg.
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